Fürth muss Aufstiegseuphorie nutzen 

Die ganze Stadt gewinnt im Image, darf es aber nicht leichtsinnig verspielen.

Die Aufstiegsfeier am 29. April 2012 hat es gezeigt: es geht aufwärts in Fürth! Der Aufstieg der Spielvereinigung Greuther Fürth in die Erste Bundesliga hat in der gesamten Kleeblattstadt eine Euphoriewelle ausgelöst. Die Fürther schwärmen in höchsten Tönen von ihrer Stadt. Mehr als 90% der Menschen beurteilen das Image der Kleeblattstadt als gut oder sehr gut. Besonders schätzen die Bürger die spezielle Atmosphäre. Und knapp die Hälfte (49%) findet, dass sich in Fürth in jüngster Zeit etwas getan hat. Doch die Fürther haben auch einen klaren Auftrag an ihren Oberbürgermeister: sie sind unzufrieden mit der Situation im Einzelhandel. Die Stadtväter sind gut beraten, wenn sie die Aufbruchsstimmung und das neue Selbstbewusstsein der Fürther nutzen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, die notwendigen Veränderungen und Projekte auf den Weg zu bringen. Nur dann kann Fürth sich fest in der ersten Liga etablieren – nicht nur im Fußball. 

Welche Begriffe verbinden Sie mit der Stadt Fürth? Stellte man diese Frage Menschen in der Metropolregion, lauteten die wenig schmeichelhaften Antworten in etwa „kleiner Nachbar Nürnbergs“ oder „die Unaufsteigbaren“. Das Oberzentrum Fürth mit mehr als 114.000 Einwohnern arbeitet seit Jahren an einem neuen Image, das die Potenziale der Kleeblattstadt ins rechte Licht rückt. Fürth strebt an, sich mit seinen Stärken innerhalb der Region zwischen der historischen Reichshauptstadt Nürnberg und der prosperierenden, kaufkräftigen Medizinstadt Erlangen zu positionieren. Seit 2007 darf sich Fürth als Wissenschaftsstadt bezeichnen, innovative Initiativen zur Nutzung der Sonnenenergie haben Fürth längst zur Solarstadt der Region gemacht und Fürths Kultur- und Kneipenszene rückt als Geheimtipp zunehmend in den Fokus der Menschen in der Metropolregion. Ganz nebenbei punktet Fürth mit seiner einzigartigen Atmosphäre und zahlreichen historischen Schmankerln. Und seit kurzem macht Fürth auch im Fußball Schlagzeilen: Die Spielvereinigung Greuther Fürth hat das Unmögliche möglich gemacht: den Aufstieg in die erste Fußballbundesliga 2012.

Und da Fußball bekanntlich Emotionen frei setzt, schwappt plötzlich eine Welle des Selbstbewusstseins über Fürths Straßen und Plätze. Wir wollten wissen, ob diese Euphorie auch auf der Straße zu spüren ist und haben Menschen in der Fürther Fußgängerzone nach ihren Assoziationen mit der Stadt Fürth gefragt.

Knapp die Hälfte der Passanten (49%) nennt spontan zu allererst die besondere Atmosphäre in Fürth. Von „wohlfühlen“, „Heimat“, „lebendig“, „liebenswürdig“, „sicher“, „fränkische Gelassenheit“, „entspannt“, „aufstrebend“, „gemütlich“, „vielfältig“ bis „multikulti“ und einem schmeichelhaften „Miniaturberlin“ reichen die Attribute, die den Fürthern ein ganz besonderes Heimatgefühl geben. Gleich dahinter auf der Hitliste der Assoziationen mit Fürth folgt – und das dürfte neu sein – der Fußball. Fast jeder Fünfte (18%) hebt die besondere Bedeutung dieses Jahrhundertereignisses für die Stadt Fürth hervor. Doch die Fürther wären nicht die Fürther, wenn sie nicht auch kritische Aspekte anführen würden. Noch vor dem Kleeblattimage auf Platz 4 (14%) folgen negative Äußerungen bei immerhin rund 15% der Befragten auf Platz 3. Den Fürthern liegen in erster Linie Themen wie „Langeweile“, „Provinzstadt“ oder „wenig Angebote“ auf dem Herzen.

Überwältigend positiv bewerten die Passanten das Image ihrer Stadt: über 90% der Befragten stufen das Image Fürths als „sehr gut“ oder „gut“ ein. Vor allem die Jüngeren (unter 50 Jahre) attestieren Fürth ein besonders gutes Image. Besonders erfreulich für Stadtverwaltung und Politik: Mehr als drei Viertel (76%) der Befragten stellen den Stadtvätern ein positives Zeugnis aus, sie beurteilen die Entwicklung des Fürther Images in jüngster Vergangenheit als „besser geworden“ oder „gleich geblieben“. Knapp die Hälfte (49%) attestiert dem Image der Stadt Fürth sogar, dass es „besser geworden“ ist. Und dabei macht es kaum einen Unterschied, ob die Befragten „echte Fürther“ sind oder in den Umlandgemeinden leben. Als wichtigste Gründe für die Verbesserung nennen sie spontan: Die Stadtsanierung an erster Stelle (46%), knapp dahinter den Aufstieg der Spielvereinigung (37%) und mehr als jeder fünfte (23%) freut sich über das verbesserte Freizeit- und Kulturangebot sowie Events. Auch ihrem Bürgermeister machen die Fürther ein Kompliment: knapp 10% der Befragten nennen ihn persönlich als Grund für ein verbessertes Image ihrer Stadt.

Interessante Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung Fürths bringt auch der Blick auf die Statements der 21%, die finden, dass das Fürther Image in jüngster Zeit schlechter geworden ist. Ihre Aussagen sprechen eine eindeutige Sprache: knapp zwei Drittel (65%) der Befragten, die eine Verschlechterung des Images konstatieren, machen Probleme im Einzelhandel (Ladensterben, leerstehendes CityCenter und fehlende Angebote im Einzelhandel) für die Verschlechterung verantwortlich. Hier ergeben sich für Politik und Stadtverwaltung konkrete Ansatzpunkte zur Verbesserung. Die Bürger rufen dazu auf, die geplanten Projekte Neue Mitte und Umnutzung CityCenter nicht weiter auf die lange Bank zu schieben, sondern aktiv zu werden. Die Fürther fordern positive Signale, damit sich das Image der Stadt weiter dahin bewegt, wo es hin gehört: in die erste Liga. Und die Verantwortlichen können keinen besseren Zeitpunkt wählen, beflügelt und getragen vom neuen Selbstbewusstsein der Kleeblattstadt, die notwendigen Veränderungen und Projekte auf den Weg bringen.

So sieht das das auch Wilfried Weisenberger, Geschäftsführer von SK Standort & Kommune und Berater in Sachen Stadtentwicklung und Einzelhandel. Er zeigt sich hocherfreut über die positive Stimmung. „Das ist ein tolles Ergebnis. Gleichzeitig müssen die Verantwortlichen jetzt das schlimmste Manko, den Fürther Einzelhandel anpacken. Es darf nicht länger Stillstand geben, wenn man die notwendige Entwicklung in Gang setzen will. Die Euphorie des Aufstiegs in die erste Bundeliga hat viele Energien freigesetzt. Das kann man täglich spüren. Und genau diese Energie sollte man jetzt nutzen und loslegen. Die Fußballer haben es bewiesen: sie haben etwas bewegt in Fürth, es geht aufwärts.“

Fürth hat jetzt eine große Chance, an der Geschichte „Aufstieg“ in Fürth weiter zu schreiben: Bald könnten die Fans der Erstligavereine an jedem Spieltag den prosperierenden Einzelhandel der Neuen Mitte und des restrukturierten City-Centers bevölkern. Fußball wird nicht nur während der Europameisterschaft zum Wirtschaftsfaktor, sondern in Fürth an jedem Heim-Spieltag. Die Begeisterung der Fürther, die heute zu spüren ist, wird sich auf die Menschen in der Region übertragen. Dann wird sich Fürth bald auf der Landkarte der ersten Liga etabliert haben, und zwar nicht nur im Fußball.

 

 

Zur Studie

Im Rahmen der „SK Blitzlicht-Befragung“ greifen wir immer wieder aktuelle Fragestellungen rund um die Kommunalentwicklung auf und gehen damit „unter’s Volk“. Diesmal standen Fragestellungen rund um das Image der Stadt Fürth auf unserer Liste. Was verbinden die Menschen in der Fürther Fußgängerzone spontan mit der Stadt Fürth? Wie ist das Image der Stadt? Wie hat sich das Image verändert und was sind die Gründe für die veränderte Wahrnehmung? Zu diesen Themen haben wir an zwei Tagen im Mai in der Mittagszeit insgesamt 72 Passanten in der Fürther Fußgängerzone interviewt.

Wenn Informationen aus dieser Pressemitteilung oder von www.standort-kommune.de zitiert werden, bitten wir, auf SK Standort & kommune Beratungs GmbH als Quelle zu verweisen.

Weitere Informationen:

Wilfried Weisenberger, Tel. 0911/78068240, ww@standort-kommune.de

Über den Autor

Wilfried Weisenberger gründete zu Beginn des Jahres 2011 die SK Standort & Kommune Beratungs GmbH mit Sitz in Fürth. In den letzten Jahren widmete sich Wilfried Weisenberger vor allem der Standort- und Kommunalberatung für den Handel und für Kommunen.

Über SK Standort &Kommune

Die SK Standort & Kommune Beratungs GmbH mit Sitz in Fürth wurde von Wilfried Weisenberger zu Beginn des Jahres 2011 gegründet. Das Team von Standort & Kommune arbeitete schon seit Jahren bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK GeoMarketing) in Nürnberg zusammen und führt diese Kompetenz nahtlos fort. Damit verfügt Standort & Kommune in Summe über eine mehr als 40-jährige Berufstätigkeit im Bereich Standort- und Kommunalberatung. Diese langjährige Erfahrung bildet eine gute Grundlage für alle Fragestellungen und Herausforderungen rund um das Thema Standort und Kommune.

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