Kein Thema hat die Steiner Stadtgesellschaft, vor den Toren der fränkischen Metropole Nürnbergs gelegen,  in den letzten Jahren so gespaltet wie die Nutzung einer Grundstücksfläche im Herzen der Stadt. Diese Grünfläche Im Rednitz Wiesengrund, bislang landwirtschaftlich genutzt, in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung und einem Shoppingcenter hatte das Potenzial eine Stadt zu entzweien. Die Stadtverwaltung selbst wollte diese Fläche einer breiteren Öffentlichkeit in Form eines siedlungsnahen Naturerlebnisraumes zugängig machen und entwickelte phantasievoll Ideen, wie Urban Gardening, Weinanbau, Nutzungen zur Schülerbildung etc. . Soweit, so gut, bis eine Gruppe von Bürgern, (nicht zuletzt nach Sichtung einiger Rehe beim äsen), erhebliche Zweifel an der Idee der Stadt bekamen. Eine Bürgerbewegung Pro Erhalt des Wiesengrundes entstand. Was wiederum eine Bürgerinitiative dagegen provozierte. Das vielerorts bekannte Szenario entstand: Unterschriftensammlungen beider Gruppen entzweite die Stadt, Bürgerbegehren wurden angestrengt und mit Regularien verhindert. Eine Befriedung der Stadtgesellschaft schien aussichtlos.  Und das auch noch kurz vor den Kommunalwahlen. Der Stadtrat stoppte auch deshalb die weitere Entwicklung. Eine Konfliktmoderation wurde abgestrebt.

Wir von SK Standort & Kommune hatten die Entwicklung länger beobachtet und dem Bürgermeister signalisiert, dass bei einer Stellung des Prozesses auf Null, wir bereit wären, tätig zu werden. Wir setzten auf die offene Kommunikation, das Reden miteinander, das „MiteinanderWirken“, wie unser Unternehmensmotto lautet.

Unsere Strategie war, so viele Steiner Bürger wie möglich einzubeziehen, um den faden Beigeschmack von Meinungsbildern durch Unterschriftensammlungen zu entfliehen. Deshalb schlugen wir eine anonyme Haushaltsbefragung zur Erfassung des Meinung möglichst aller Bürger vor. Um Manipulationen zu vermeiden wurden codierte Fragebögen verteilt. Aber der wichtigste Punkt war, dass wir alle Beteiligten, Stadt, Parteien und Bürgerinitiativen zur Gestaltung des Fragebogens einluden. Nach mehreren Runden ging ein gemeinsam abgestimmter Fragebogen in die Haushalte.

Am Ende stimmten rd. 70 % gegen eine Zugänglichkeit der Fläche und rd.63 % stimmten für eine ökologische Aufwertung des Streitobjektes.

Der Stadtrat akzeptierte dieses Votum. Letztendlich konnten beide Seiten mit dem Ergebnisse zufrieden sein.  Wir sehen dies als gelungenes Beispiel, wie sensible Kommunikation Konflikte vermeiden kann. Wir helfen gerne dabei.