Ostheim vor der Rhön ist mit rd. 3.300 Einwohnern zahlenmäßig ein kleiner Ort. Durch dessen Lage im äußersten Norden Bayerns, unweit der thüringischen und hessischen Landesgrenzen, konnte es in der Vergangenheit eine ansehnliche Vers0rgungsqualität entwickeln. So wird verständlich, dass sich in der Markstraße, der Haupteinkaufsstraße des Ortes, ein beachtlicher Fachgeschäftebesatz entwickelt konnte. Und nicht nur das. Nur wenigen ist bekannt, dass in Ostheim die beliebte Bionade erfunden wurde und heute noch dort erzeugt wird. Trotzdem ist Ostheim auch in den vergangen Jahren nicht von den klassischen Innenstadtproblemen verschont geblieben. Die Nachfolgeproblematik und allgemeine Marktverschiebungen haben Spuren hinterlassen. Leerstände rissen Wunden in den Geschäftsbesatz.

In solchen Situationen versucht man mit einem Integrierten Stadtentwicklungskonzept das Ruder herumzureißen.  SK Standort & Kommune leistete hierzu den Beitrag zum Thema Einzelhandel. Am Ende eines Einzelhandelskonzeptes standen 34 Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, den Betrieben vor Ort wieder eine Perspektive zu geben und die langjährige Attraktivität des Ortes nicht nur zu erhalten, sondern auf ein ökonomisch stabiles Niveau zu bringen.

Die Stadträte von Ostheim haben die Situation ernst genommen und wünschten eine Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Verwaltung selbst wäre hier in seiner personellen Kapazität überfordert gewesen und deshalb wurde mit der Unterstützung von Fördermitteln der Regierung über den örtlichen Gewerbeverein VSO eine Stelle zur Umsetzung des Konzeptes geschaffen. SK Standort & Kommune stellt seit Frühjahr des Jahres mit Lars Czuma-Schmidt den Citymanager.

Die Umsetzung der Maßnahmen hatte bereits zügig begonnen, als die CORONA-Krise die Prioritäten spürbar verschoben hat. Bereits 2 Tage nach dem Lockdown und der Schließung der Geschäfte ging der von SK initierte Facebook-Marktplatz „Ostheim handelt!“ online. Schnelles handeln, einfache Handhabung und das Miteinanderwirken, das Leitbild unseres Unternehmens, haben diesen Marktplatz zum Erfolg geführt. Uns war bewusst, dass nicht alle Kunden einen Facebook-Account besitzen oder so internetaffin sind, um dieses Angebot zu nutzen. Deshalb wurde die Aktion „Ostheim handelt“ und deren Informationen über einen Flyer in die Haushalte verteilt. Junge engagierte Menschen (Jugendraum Ostheim) und selbst der Bürgermeister haben diesen in die Briefkästen der Ostheimer Haushalte geworfen und so für eine große öffentliche Verbreitung  der Aktion gesorgt.

Die teilnehmenden Betriebe waren begeistert, zum Teil konnten bis zu 30% neue Kunden gewonnen werden. Auch nach der Wiedereröffnung der Läden stellen die Betriebe immer noch Angebote ein. Es ist eine Community, eine Gemeinschaft, mit weit mehr als 400 Nutzern entstanden. Nun sind die Betriebe dabei sich untereinander auszutauschen, wie die Kunden noch persönlicher angesprochen werden können.

„In der Krise habe man viel gelernt und zusammen bewirkt“ resümierte Czuma-Schmidt auf der letzten Stadtratssitzung. Das weitere Motto muss „Zusammen aus der Krise“  lauten. Den sozialen Medien misst er dabei große Bedeutung zu. Es muss ein Bündel von Maßnahmen zur Sicherung der Perspektiven des Handelsstandortes umgesetzt werden. Auf der Agenda steht auch ein „Ostheim erleben“-Führer und die „Ostheim-Card“ zur Verkaufsförderung und Kundenbindung. Kurzum: Ostheim handelt!