Leipzig bekommt eine Markthalle
Wie viele Markthallen in Deutschland wurde im Ausgang des 19.Jhd., konkret 1891, eine Zentralmarkthalle auf dem ehemaligen Königsplatz in Leipzig eröffnet. Auf rund 8.700 qm konnten sich die Leipzigerinnen und Leipziger auf 2 Etagen mit Waren des täglichen Bedarfs versorgen. Nach der schweren Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Halle in den 1950er Jahren abgerissen. Seit etwa 2010 arbeiten verschiedene Interessengruppen und die Stadtverwaltung an einem Konzept zur Neuerrichtung auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, der mit seinen fast 6 ha Platzfläche und seiner zentralen Lage einen der bedeutendsten Potenzialstandorte im Leipziger Stadtgebiet darstellt. Im Zuge der Konkretisierung der Planungen wurde SK Standort & Kommune mit Ihrem Projektpartner Steinbauer Strategie von der Stadt Leipzig mit einer Untersuchung beauftragt, welche die grundlegenden absatzwirtschaftlichen Parameter bestimmt und immobilienwirtschaftlich tragfähige Projektvarianten identifiziert. Konkret sollte der optimale flächenbezogene Nutzungsmix aus Marktständen, gastronomischen Einheiten und einem Lebensmittelmarkt abgeleitet werden, der sowohl konzeptionell und betriebswirtschaftlich sinnvoll als auch absatzwirtschaftlich tragfähig erscheint. Die Gutachter haben Mitte März 2021 die Ergebnisse mit mehreren Konzeptvarianten vorgestellt. Die Gutachter favorisieren die hier dargestellte Konzeptvariante 2:
Im Stadtrat Leipzig wurde am 22.April 2021 mehrheitlich der B-Plan des Entwurfs zum Wilhelm-Leuschner-Platz angenommen. Die Verkaufsoberflächenobergrenze des Supermarktes wurde von 1.500 auf 800 qm reduziert. Voraussichtlich wird man auf die vorgeschlagene Integration einer modernen Tourist-Information verzichten. Die Gutachter würden dies bedauern, da die Markthalle eine Art „Eingangstor für Leipzig“ werden könnte. Mit dem Stadtratsbeschluss hat die Umsetzung einer Markthalle in Leipzig eine sehr wichtige Hürde genommen.